Guatemalaprojekt
Seit fast 50 Jahren unterstützt unsere Schule mit Spenden Bildungs- und Infrastrukturprojekte für Kinder in Guatemala.
Das Guatemalaprojekt unserer Schule
„Was für ein Projekt?“ werden sich nun einige fragen, denn in der Tat ist in den letzten Jahren durch personelle Veränderungen in der Lehrerschaft, durch den unterrichtsbedingten Wegfall von AG-Stunden und nicht zuletzt auch durch Corona ein wenig in Vergessenheit geraten, dass an unserer Schule seit fast 50 (!) Jahren ein großes und großartiges Hilfsprojekt für Kinder und Jugendliche in diesem sehr armen mittelamerikanischen Land existiert.
Die Ursprünge und die Geschichte des Projekts
Die Verbindung unserer Schule zu der Deutschen Schule in Guatemala-Stadt liegt darin begründet, dass in den 70er Jahren ein Kollege vom Mataré nach Guatemala ausgewandert ist, um an der Deutschen Schule Schulleiter zu werden. 1976 dann wurde das ohnehin schon arme Land von einem schweren Erdbeben erfasst, das unermessliche Zerstörung und Verwüstung bedeutete. Aufgrund des persönlichen Kontakts nach Guatemala und den erschütternden Berichten über die allgemeine Lage, besonders die vieler Kinder, beschloss die damalige SV über Spendenaktionen finanzielle Hilfe zu leisten, um guatemaltekischen Kindern und Jugendlichen eine in diesem Land nicht für alle selbstverständliche Schulbildung und somit ein besseres Leben zu ermöglichen.
Seither überweisen wir durchgängig in jedem Jahr große Spendensummen an die Deutsche Schule in Guatemala-Stadt, damit von dieser aus vor Ort in ganz konkrete Projekte investiert werden kann. Unsere jährlichen Spenden sind zumeist in den Bau von Schulgebäuden und in deren Ausstattung geflossen. Im Laufe der 48 Jahre unserer Unterstützung sind so mehrere hunderttausend Euro genau dort angekommen, wo sie sehr dringend gebraucht wurden und haben für unzählige Kinder bessere Lernbedingungen bzw. überhaupt die Chance, eine Schule zu besuchen, realisiert – darauf können wir als Schulgemeinde unglaublich stolz sein!
Die Verwendung der aktuellen Spenden
Die wichtigste Spendenaktion ist dabei unser jährlicher Adventsbasar, an dem alle am Schulleben beteiligten Personen, Schüler*innen, Lehrer*innen, Eltern und viele mehr mitwirken, und dessen Einnahmen dem Guatemalaprojekt zugutekommen. Doch für welche konkreten Projekte wurde in den letzten Jahren unser Spendengeld ausgegeben?
2020
Die Einnahmen vom Adventsbasar im November 2019 (rund 6000 Euro) konnten wir 2020 an die Deutsche Schule in Guatemala-Stadt überweisen. Corona bedeutete für Guatemala eine noch viel größere Herausforderung als für ein Land wie Deutschland, zumal Guatemala 2020 zusätzlich von zwei schweren Hurricanes heimgesucht wurde. Die Gemeinde Punta Brava am Lago Izabal, die in der Vergangenheit bereits mit Spenden unserer Schule unterstützt wurde, wurde durch die Zerstörung einer provisorischen Holzbrücke von der Versorgung abgeschnitten, was in der Pandemiesituation besonders prekär war. So wurde seitens der Deutschen Schule die Bitte an uns herangetragen, die Spendensumme von 6000 Eure erstmalig nicht in ein konkretes schulisches Projekt, sondern in den Bau einer stabilen Betonbrücke investieren zu dürfen, die auch von Kindern auf ihrem täglichen Schulweg genutzt werden soll. Dieser Bitte haben wir sehr gern stattgegeben. Am 13.02.2021 fand die Einweihungsfeier für die große Autobrücke statt. Dafür wurde neben den Spenden des Mataré-Gymnasiums auch staatliche Zuwendungen sowie Spenden von im Ausland lebenden Guatemalteken verwendet.
2021 und 2022
Da der Adventsbasar in den Jahren 2020 und 2021 coronabedingt ausfallen musste, haben wir ersatzweise in der Schulgemeinde um Spenden für Guatemala gebeten und konnten im Sommer 2022, als uns aus Guatemala berichtet wurde, dass nach der Coronapause nun wieder schulische Bau- und Ausstattungsprojekte anlaufen könnten, die unglaubliche Summe von 9000 Euro nach Guatemala schicken. Dieses Geld floss teils in die Fertigstellung einer dringend benötigten Medizinstation in Punta Brava, deren Einweihung im Dezember 2022 stattfand. Der andere Teil kam einem Projekt zur Ausstattung der Klassenräume einer Grundschule in Tecpan zugute, einer Schule, die in den vergangenen Jahren bereits mehrfach finanziell von uns unterstützt wurde.
2023
Die Einnahmen des Adventsbasars aus dem November 2022 (rund 8000 Euro), der nach den zwei Jahren Coronapause endlich wieder stattfinden konnte und für den es eine bahnbrechende Neuerung gab, nämlich Zelte auf dem Schulhof, in denen ein besonders stimmungsvoller Verkauf unter freiem Himmel erfolgte, flossen in den Neubau von geräumigen und sicheren Balkonen an der „Escuela Primaria Mixta Licda Miriam Orozco“, wo infolge eines Erdbebens (wie sie in Guatemala leider häufig vorkommen) die alten, schmalen und brüchigen Balkone eingestürzt waren.
Die Zukunft des Guatemalaprojekts und des Wohltätigkeitsgedankens am Mataré
Für die Zukunft des Guatemalaprojekts und des Wohltätigkeitsgedankens am Mataré gibt es große Pläne. In Absprache mit der Schulleitung und der Elternpflegschaft soll ab 2025 das Wort „Charity“ noch viel größer auf den Fahnen des Matarés stehen als bisher schon. So soll zum Beispiel eine neue Charity-AG entstehen, die sich nicht nur um die Fortführung des Guatemalaprojekts kümmert, sondern auch die Unterstützung weiterer wohltätiger Projekte mit unseren Spendengeldern organisiert und begleitet. Angedacht ist, dass Schüler*innen, die an der AG teilnehmen, neben dem fortlaufenden Engagement für Guatemala selbstständig lokale Projekte aussuchen, an die wir spenden könnten, und diese dann in der gesamten Schüler*innenschaft zur Abstimmung stellen.
Zukünftig sollen dann mit den Einnahmen unseres alljährlichen Adventsbasars zwar weiterhin hauptsächlich wohltätige Projekte in Guatemala unterstützt werden, zusätzlich aber auch mit kleineren Summen lokale Projekte, bei denen eine persönliche Übergabe der Spenden durch die Teilnehmenden der AG möglich ist und somit noch transparenter wird, wie Wohltätigkeit funktioniert. Auch unterjährig könnten durch kleinere Spendenaktionen oder Verkäufe so gezielt Projekte in Meerbusch und der näheren Umgebung unterstützt werden. Die AG wird zusätzlich zu diesen Tätigkeiten auch die Öffentlichkeitsarbeit im Schulleben übernehmen, also über unsere Projekte in Guatemala und in der näheren Umgebung informieren, sowohl in einem Schaukasten in der Schuleingangshalle als auch online, hier auf dieser Website, bei Instagram und in unserer digitalen Schülerzeitung e_wald.